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Waldenburg - Winnetou in Waldenburg und am Stausee Oberwald

Waldenburg - Winnetou in Waldenburg und am Stausee Oberwald

Winnetou in Waldenburg und am Stausee Oberwald: Neues Buch aus dem Karl-May-Verlag erinnert an Inszenierungen in den 2000er-Jahren

2000 und 2001 bzw. 2004 und 2006 standen auf Freilichtbühnen in Waldenburg und am Stausee Oberwald Inszenierungen nach Karl May auf dem Spielplan. Diverse Schauspielerinnen und Schauspieler, aber auch theaterbegeisterte Privatleute aus dem Umland gaben sich in reizvollen Naturlandschaften ein Stelldichein. Das neue Buch „Karl May auf der Bühne III“ aus dem Karl-May-Verlag erinnert nun an zahlreiche Theateraufführungen mit Karl Mays Helden wie Winnetou, Old Shatterhand und Sam Hawkens, auch an die Spielstätten in Waldenburg und am Stausee Oberwald.

Bamberg, Oktober 2023: Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg und Elspe sind im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt, doch Winnetou & Co. standen auch schon in Waldenburg und am Stausee Oberwald auf der Bühne. In den Jahren 2000 und 2001 hauchten verschiedene Regisseure und Ensembles Karl Mays Helden auf der Naturbühne im Grünfelder Park in Waldenburg Leben ein: 2000 bot man dort „Winnetou I“, gefolgt von „Winnetou II“ und der seltenen Inszenierung „Das Geheimnis der schwarzen Masken“ (nach Mays Erzgebirgischen Dorfgeschichten) im darauffolgenden Jahr. Doch trotz erheblichen Aufwandes und einiger Publicity – 2000 kam sogar Film-Winnetou Pierre Brice zu Besuch – geriet das Projekt im Jahr 2001 in Schwierigkeiten, so dass die Waldenburger May-Bühnengeschichte bereits nach zwei Jahren vorbei war.

Doch bereits drei Jahre später standen Karl Mays Helden wieder auf einer Freilichtbühne im Landkreis Zwickau: am benachbarten Stausee Oberwald, wo ganz in der Nähe von Mays Geburtshaus in Hohenstein-Ernstthal mit ebenfalls großem Aufwand sogar eine neue Freilichtbühne aus dem Boden gestampft worden war. Hier zeigte man 2004 und 2006 „Winnetou“ bzw. „Winnetou I“. In der Titelrolle war Thomas Schulze zu sehen, der sich im zweiten Jahr Tom Mayor nannte. 2004 stand der aus zahltreichen DEFA-Filmen bekannte Giso Weißbach, auch „Botschafter des Erzgebirges“, als Oberschurke Santer auf der Bühne, zwei Jahre später führte Eberhard Görner („Polizeiruf 110“) die Regie. Doch auch das ambitionierte May-Projekt am Stausee hatte keine Zukunft.

An die May-Bühnengeschichte der Bühnen in Waldenburg und am Stausee Oberwald erinnert nun ein soeben erschienenes Buch aus dem Karl-May-Verlag Bamberg: „Karl May auf der Bühne III“. Es handelt sich um den dritten von vier Bänden der Buchreihe, mit der der Verlag seit 2021 die Geschichte der zahlreichen Theateraufführungen mit Karl Mays Traumwelten aufrollt. Bereits im ersten Band der Edition widmeten sich die Autoren Nicolas Finke und Reinhard Marheinecke frühen Karl-May-Inszenierungen in Hohenstein-Ernstthal in den 1930er- und 1940er-Jahren.

Über die Buchreihe und den dritten Band:

Seit den 1950er-Jahren haben Karl-May-Festspiele von Bad Segeberg bis Elspe Tradition – Hunderttausende pilgern heute Jahr für Jahr zu mehr als zehn Freilichtbühnen im gesamten deutschsprachigen Raum. Stars wie Pierre Brice, Alexander Klaws, Gojko Mitić, Wayne Carpendale oder Claus Wilcke hauchten Karl Mays Figuren in zahlreichen Bühnenfassungen Leben ein. Winnetou zum Anfassen – das begeistert das Publikum bereits seit den 1910er-Jahren, als Mays Apatschenhäuptling erstmals auf einer Bühne Leben eingehaucht wurde.

Der dritte Band von „Karl May auf der Bühne“ (400 Seiten, Großformat 21,0 x 29,7 cm, mit 533, teils bislang unbekannten Fotos) widmet sich Karl-May-Inszenierungen zu DDR-Zeiten in Rathen, Jonsdorf und an den Greifensteinen sowie auf weiteren Bühnen im Osten Deutschlands – wie im Harzer Bergtheater Thale mit Stargast Gojko Mitic als Winnetou oder in Bischofswerda, wo seit 1993 mit großem Erfolg Kinder und Jugendliche Karl Mays Abenteuergeschichten unter freiem Himmel aufführen.
Das Open-Air-Erlebnis stand auch im Mittelpunkt der österreichischen Karl-May-Festspiele, die ab Anfang der 1980er-Jahre an mehreren Orten gegründet wurden, unter anderem nach Elsper oder Segeberger Vorbild. Doch Mays zeitlose Helden sollten auch unabhängig vom Wetter ihr Publikum erreichen – in großen Hallen als Spektakel, beispielsweise in der Wiener Stadthalle, der Dortmunder Westfalenhalle und der Berliner Deutschlandhalle, aber auch in Theaterhäusern. Manch ein Produzent träumte davon, mit dem Apatschenhäuptling auf Tournee zu gehen – Träume, die die Macher immer wieder vor Herausforderungen stellten. So ging die groß angelegte Winnetou-Tournee mit Pierre Brice 1982 pleite. Mit Widrigkeiten kämpfte auch die Gastspielproduktion eines Kieler Konzertunternehmens, das einen Großteil des Ensembles der Bad Segeberger Karl-May-Spiele 1984 zu Freilichtbühnen im deutschsprachigen Raum schickte, darunter auch auf die Waldbühne Berlin. Die geplanten Auftritte in München allerdings mussten abgesagt werden, da ein Unwetter die Zuschauertribüne zerstört hatte.
Die genauen Spielorte, die im neuen Band von „Karl May auf der Bühne“ behandelt werden, entnehmen Sie bitte der beigefügten Liste.
Bernhard Schmid, Karl-May-Verleger:
„Karl May ist ein Phänomen und auf zahlreichen Bühnen nach wie vor ein Dauerbrenner. Mitzuerleben, wie Akteure unter freiem Himmel die Helden aus den Geschichten des erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftstellers lebendig werden lassen, ist faszinierend und beeindruckend zugleich. Blicken wir in der May-Bühnenhistorie zurück, ist die Vielfalt der Inszenierungen und Spielorte enorm: Winnetou gab’s in der Wiener Stadthalle, auf der Waldbühne Berlin, der Felsenbühne Rathen und auch in der Stadthalle Castrop-Rauxel. Mit unserer Buchreihe, die bereits im gesamten deutschsprachigen Raum für Aufsehen sorgte, widmen wir uns einem wichtigen Kapitel deutscher, aber auch internationaler Theatergeschichte.“

Die Veröffentlichung des vierten und letzten Bandes der Buchreihe zu Winnetous Bühnenpräsenz ist für 2024 geplant.

Weitere Informationen finden Sie unter www.karl-may-auf-der-buehne.de und www.karl-may.de.

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