Veranstaltungen
Kontrovers vor Ort: Vortrag und Diskussion zur Reichsbürgerbewegung in Sachsen
30.11.2023
Im Projekt „Kontrovers vor Ort“ arbeitet die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung mit den sächsischen Volkshochschulen und soziokulturellen Zentren, ihren jeweiligen Landesverbänden sowie vielen weiteren Partnern aus Sachsen zusammen. Einer dieser Partner ist die Partnerschaft für Demokratie Meerane. Alle Mitglieder des Netzwerks vereint eine Idee: Sie wollen die politische Bildung in Sachsen und vor allem im ländlichen Raum voranbringen. Gemeinsam wollen sie Angebote da unterbreiten, wo es bisher nur wenige oder gar keine gab.
Dabei ist das Projekt mehr als reine Informationstankstelle, denn vielfältige Methoden laden die Besucherinnen und Besucher zur Beteiligung ein. Neben klassischen Vorträgen gehören Diskussionen, Lesungen, Filmvorführungen und Workshops zum Programm. Das Themenspektrum von „Kontrovers vor Ort“ ist bunt, um möglichst viele Facetten des politischen und gesellschaftlichen Geschehens abzubilden, sowie über den sächsischen Tellerrand hinaus zu blicken. Klassische politische Themen stehen auf dem Programm, aber auch ökonomische, ökologische, historische und kulturelle Fragen werden gestellt.
Am 30. November 2023 um 19:00 Uhr soll es in der Stadthalle Meerane dabei im Rahmen eines Vortrags mit anschließender Diskussion um die Reichsbürgerbewegung in Sachsen gehen, deren Mitglieder die Existenz der Bundesrepublik und deren Rechtssystem ablehnen. Seit November 2016 ist diese Bewegung Beobachtungsobjekt des Verfassungsschutzes.
Im Rahmen der Veranstaltung liefert der Dresdner Politikwissenschaftler Sebastian Trept einen Blick hinter die Kulissen einer Szene, deren Mitglieder den deutschen Staat und dessen Regeln nicht anerkennen und stattdessen eigene Staaten ausrufen.
Sebastian Trept präsentiert einen Überblick über die vorhandenen Informationen und unternimmt den Versuch, ein genaueres Bild der Reichsbürgerbewegung in Sachsen und Deutschland zu zeichnen. Fallbeschreibungen, Mitgliederzahlen und Einsatzberichte lassen den Eindruck einer heterogenen Bewegung entstehen, die einerseits besonders intensiv den Kontakt zu Verwaltungsmitarbeitern sucht und sich andererseits bewusst einer genauen Betrachtung entzieht. Neben der reinen personellen Entwicklung der Szene konzentriert sich Sebastian Trept vor allem auf deren historische und ideologische Entwicklung. Er geht den Fragen nach, was Reichsbürger kennzeichnet und woher die Bewegung stammt. Gemeinsam mit seinem Publikum will Sebastian Trept Instrumente und Argumentationen von Reichsbürgern entschlüsseln und Hilfestellungen entwickeln im Umgang mit Mitgliedern der Szene.
Sebastian Trept ist 1986 in Dresden geboren und hat Politik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Trier und der Technischen Universität Dresden studiert. Zwischen 2014 und 2018 arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Politische Systeme und Systemvergleich, an der TU Dresden. Seit 2009 engagiert er sich im Bereich der politischen Erwachsenenbildung.
Die Veranstaltung wird gefördert durch die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung im Rahmen des Programms „Kontrovers vor Ort“ und wird daher kostenfrei angeboten.